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Story rund ums Öl

Auch ich persönlich war schon immer von geölten Oberflächen fasziniert. Daher sind seit meiner Gründung von aVa-Naturwerk Oberflächenbehandlungen und Öle auf natürlicher Basis ein ganz zentrales Thema.Geölte Holzoberflächen, das besondere Gefühl beim Darüberstreichen über Flächen und Rundungen, die bisweilen schimmernde Optik, als Liebhaber von Massivholzmöbeln werden Sie es gut kennen.
 

Von Beginn an tauschten wir ausführlich Erfahrungen mit den Schreinern aus, werteten die Vor-und Nachteile. Für unser Ziel der optimalen Qualität waren die besten Methoden zu finden, um diese bei allen Herstellern unserer Modelle überall gleich anzuwenden.

Nur…, die Vielzahl ist groß; es existieren verschiedene Methoden, aus durchaus guten Gründen, und noch mehr Produkte von diversen Herstellern.

Ausprobieren der am Markt verfügbaren Öle:

Unser Ansatz einer gleichbleibend hohen Qualität bedeutet auch, die diversen Öle nicht einfach anzuwenden, sondern zunächst Produkte mit wenig aussagefähigen Zertifikaten, Inhaltsabgaben auszusortieren.

Um letztlich sicher zu sein, bleibt nur eines: Methoden und Produkte selbst ausprobieren.  Also probierten wir verschiedenste Materialien aus. Mit teilweise überraschend mäßigem Ergebnis.

Warum diese Unterschiede: 
Materialien zur Oberflächenbehandlung, auch die Öle, sollen bestimmte Ziele erreichen und sind dazu mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet. Der Einsatzweck definiert die Zusammensetzung mit, so enthalten Bodenöle meist Mattierungsmittel, diese sind auf Möbeloberflächen eher weniger hilfreich.


Diese vielfältigen Eigenschaften passen nicht immer gut zueinander, was zu „Zielkonflikten“ führen kann:

  • Öle, die sehr deutlich die Maserung hervorheben, Schreiner nennen das „anfeuern“, dringen vielleicht nicht immer nicht weit genug in die Poren vor
  • Öle mit höherem Wachszusatz erzeugen schöne Oberflächen, das Wachs kann Poren verschließen und sich später getrocknet ablösen
  • Öle mit höherem Anteil an Lösungsmitteln lassen nach deren Ausdampfen Poren unbenetzt
  • Bei sehr schnell trocknenden Ölen (automatisierte Prozesse), werden Zusätze zum Aushärten beigemischt, teils natürlich, meist synthetisch hergestellt
  • Reinste natürliche Öle mit guten Eigenschaften der Optik, können für eine vollständige Trocknung Wochen benötigen
  • Öle mit zu vielen Zusätzen können zu Schichtbildung neigen, wobei das Ziel aus optischen Gründen eine maximal dünne Filmbildung ist
  • Öle mit starker Pigmentierung (Farbeffekte) können nach einige Zeit der Nutzung Schattierungen ausbilden
  • Manche Öle in reiner Form (z. Bsp. Leinöl) können mit der Zeit zu farblichen Veränderungen neigen, „vergilben“.
  • Öle rein pflanzlichen Ursprungs, oder Öle mit synthetischen Anteilen (oft als Hartöle bezeichnet) aus Kunst- oder Naturharzen, die z Bsp. durch Härterbeigaben ähnlich wie Lacke aushärten.

 

Diese Liste ließe sich lange fortsetzen, für chemisch interessierte Leser: Wickipedia als neutrale Plattform bietet reichlich Informationen.

Unser Weg zu einem optimalen Öl:

Wir wissen, ein „ideales“ Öl ist am Markt nicht ganz einfach zu finden. Dennoch wollten sowohl die Schreiner als auch ich selbst nicht von unserem Qualitätszielen abrücken. Also habe ich den Schreinern eine umfangreiche Testreihe vorgeschlagen. Bis heute bin ich für deren Bereitschaft und Einsatz sehr dankbar, denn es bedeutete Aktionen über viele Wochen.

Öle sind ohnehin und aus vernünftigen Gründen heute meistens Mischungen, auch deshalb haben wir mit Herstellern Kontakte aufgebaut und erfreulicherweise tatkräftige Unterstützung gefunden. Die Schreiner haben aus diversen Holzarten Oberflächen für die Tests hergestellt; denn nicht jedes Holz nimmt gleich viel oder gleich schnell Öl auf. Zunächst wurden diese Oberflächen mit diversen möglichst reinen Ölen bzw. deren Komponenten behandelt, um die Ergebnisse vergleichen zu können.

Öl-Test-OberflächeVerglichen wurden auch Effekte durch typische Einflüsse auf die Oberflächen während der Nutzung; nämlich das was in jedem Haushalt auf die Oberflächen gelangen kann:

Mineralwasser / Coca-Cola / Milch / Honig / Wein / Ketchup / Salat-dressing etc. in Zeitabständen von 3, 6, 12, 18, 24 Stunden.

Die Oberflächen zeigten unterschiedliche Einwirkungen, teilweise mit sehr deutlichen Unterschieden.

Hersteller boten an, im Gegenzug zum Erhalt der Ergebnisse, unser Ziel durch deren Entwicklungs-Ingenieure zu unterstützen und so konnten veränderte Mischungen wieder und wieder im gleichen Ablauf getestet werden. Die Oberflächen zeigten mehr und mehr ähnliche Ergebnisse, die Unterschiede wurden geringer.

Dadurch ließ sich letztendlich Mischungen identifizieren, welche die gewünschten Eigenschaften bieten, und die Zielkonflikte weitgehend auflösten. Wie so oft: Auch die beste Lösung erfordert in Teilbereichen gelegentlich Kompromisse.

Für uns war und ist wichtig, dass bei den Ölen auf synthetische, chemische Bestandteile verzichtet wird. Stattdessen soll für ein Trocknen in vernünftiger Zeit Komponenten aus naturnahen Harzen verwendet werden.

Um hohe Qualität zu erreichen ist ein Holzöl in mehreren Arbeitsgängen aufzutragen, mit ausreichend Zeit zum Eindringen in die Poren, was Stunden erfordern kann. Die gewünschten Eigenschaften beim ersten Auftrag, also tiefes Eindringvermögen, sind bei den letzten Aufträgen ein bisschen anders, da hier z. Bsp. mehr Widerstandsfähigkeit sinnvoll ist.

Kennt man erst die Komponenten, welche definierte Eigenschaften bieten, kann man schon durch kleine Veränderungen der Mischung gezielt gewünschte Eigenschaften verstärken, das Öl bleibt in seinen wesentlichen Bestandteilen immer noch das gleiche Öl.

Als Ergebnis können wir Ihnen heute Oberflächen mit herausragender Qualität und eigenhändig geprüften Materialkomponenten anbieten.

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