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Holz und Oberfläche – welches Öl?

Holzoberflächen und deren Behandlung

Eine Behandlung der Oberfläche dient in erster Linie dem Schutz des Holzes. Gelegentlich werden Oberflächenbehandlungen auch für optische Effekte (z.B. veränderte Lichtbrechung) durchgeführt.

Oberflächen können auch vom Kunden selbst mit etwas Wachs, Seifen oder ähnlichem behandelt werden, um einen gewissen Grad an Schutz zu erreichen. Der natürliche Gehalt an Harzen und Ölen im Holz trägt seinerseits im Laufe der Jahre zum Schutz bei.

Hin und wieder ist es auch gewünscht, dass Gebrauch, Licht und Zeit eine Patina, eine etwas ergraute, leicht gebraucht wirkende Oberfläche entstehen lässt.

Der klassische „Kneipentisch“ aus Massivholz, oftmals Ahorn, war im Neuzustand in der Regel wenig behandelt. Durch die tägliche Reinigung mit Seifen oder Laugen, entstand mit der Zeit eine eigenwillige Patina, die das Holz auch durchaus schützen kann.

In etwa vergleichbar sind die heute angebotenen Produkte zur Erzeugung einer geseiften Oberfläche.

Oberflächenbehandlung mit hochwertigen Ölen

Qualitativ hochwertige Öle dringen weiter in die Porenstruktur vor, als dies traditionelle Lacke durch ihre Schichtbildung vermögen. Gleichzeitig bilden gute Öle bei richtiger Anwendung einen sehr feinen Film (Öl-finish), der zusammen mit den verfüllten Poren und der Eindringtiefe die Schutzfunktion darstellt.

Im Gegensatz zu lackierten Oberflächen neigen geölte Oberflächen daher im Laufe der Zeit nicht zu Rissbildung in der aufgebrachten Schicht und passen sich natürlichen Dehnungen im Holz weit besser an.

Auf sorgfältig geölten Oberflächen lassen sich kleine Nutzungsspuren zudem weitaus einfacher beseitigen, „Nachölen“ ohne größere Vorarbeiten.

Für hochwertige Öle existieren zusätzlich beimischbare Komponenten, z.B. für zusätzlichen UV-Schutz.

 

Welches Öl verwenden?

Wir legen viel Wert auf die Erhaltung der ursprünglichen Charakteristik, der Optik und Haptik des Massivholzes.

Wir sehen in der Oberflächenbearbeitung mit hochwertigen Ölen die optimalste Kombination der Eigenschaften und empfehlen diese Methoden. U a. weil so die natürlichen Farben und Nuancen, je nach Wunsch auch zusätzlich hervorgehoben werden können. Oberflächenbearbeitung enthält auch gestalterische Elemente.

Einige Beispielangaben, die bei qualitativ hochwertigen Ölen herstellerseitig vorhanden sein sollten:

Zum Anwendungsbereich:
Öl sollte zur Behandlung aller saugfähigen Untergründe, wie Massivholzmöbel, Holz, Kork, Holzwerkstoffplatten etc. im Innenbereich geeignet sein. Anwendungsfähig sowohl zur Erst- als auch zur Endbehandlung.

Zu Eigenschaften:
Das Öl sollte ein hochwertiges Produkt sein. Es soll die natürliche Struktur beleben, die Tönung vertiefen.

Als Ergebnis eine offenporige, seidenmatt bis seidenglänzende, strapazierfähige und wasserabweisende Oberfläche erzeugen, welche weitestgehend vergilbungsfrei bleibt.
Beispielangaben zu Prüfungen: Beanspruchungsgruppe nach DIN 68881: 1 A / Geprüft nach DIN 53160 und EN 71 Teil III.

Beispiel mit Details zur Zusammensetzung:
Ricinen-Naturharz-Verkochung, Holzöl-Standöl, HoIzöl-Ricinen-Standöl, Kaolin, Tonerde, Zinkcarbonat, Talkum, Isoparaffine. Mikrowachs. Kieselsäure, Trockenstoffe, Erd- und Mineralpigmente je nach Farbton.

Technische Abgaben wie:
Der VOC-Gehalt des Produktes beträgt max. 390 g/l. Der EU-Grenzwert beträgt max. 700 g/l (Kategorie f ab 2010).

Beispielangabe zur Trockenzeit:
Trockenzeit beträgt ca. 6 – 12 Stunden (20 °C / 50 – 55 % relative Luftfeuchte).
Nach 16 – 24 Stunden kann der 2. Auftrag aufgebracht werden. Nach 3 Tagen schwach belastbar. Volle Beanspruchbarkeit nach 7 – 14 Tagen.

Für Öl – Liebhaber ein Hinweis zum Selbsttest:
Sie möchten die Eigenschaften zur Eindringfähigkeit und optischer Wirkung von Ölen selbst sehen und vergleichen?

Kurze Holzstücke in Längsrichtung des Wuchs (Z. Bsp. Besenstiel) in jeweils ein kleines Gefäß (z. Bsp Dosendeckel) mit einige Millimetern Öl stellen. 
Sowohl das Eindringvermögen wie auch das optische Erscheinungsbild des jeweiligen Öls werden sichtbar.

Unbehandelte Oberflächen

Holzoberflächen an sich sind nicht weniger haltbar oder stabil als das Material im Kern.

Möchte man eine absolut natürliche und unbehandelte Oberfläche erhalten, besteht die Herausforderung darin, Beeinträchtigungen etwa durch Flüssigkeiten (umgefallene Gläser etc.) zu vermeiden.

Holz ist auch an der Oberfläche in der Regel offenporig, daher können Flüssigkeiten auf unbehandelten Flächen eindringen. Die entstehenden Flecken und Ränder sind auf ungeschützter Oberfläche oft nur noch durch abnehmende Verfahren zu beseitigen.

Sicherheitshinweis!

Bitte beachten, wenn sie Auffrischungsarbeiten und kleinere Schäden selber beseitigen:

In vielen Produkten zur Oberflächenbehandlung (Lacke u. a.) sind brennbare Lösungsmittel enthalten. 
Öle sind i. d. R. nicht sehr schnell entflammbar, enthalten weniger Lösungsmittel, der Trocknungsvorgang findet oxidativ als exothermer Vorgang statt, die Trocknung einer Oberfläche ist unkritisch.

Allerdings kann ein ölgetränkter Lappen, zerknüllt und damit mit großer Oberfläche, aber gleichzeitig mit eingeschränkter Wärmeabfuhr, sich durch die entstehende Wärmedichte selbst entzünden!

Unbedingt solche Lappen draußen trocknen lassen, oder in feuersicheren Gefäßen draußen entsorgen.

Entsprechende Hinweise auf den Gebinde Etiketten und in technischen Merkblättern unbedingt beachten!

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